„Das Zinsniveau wird wohl weiterhin tief bleiben. Die Nationalbanken werden in der nächsten Rezession in einigen Ländern sogar dazu übergehen, die Notenpresse anzuwerfen, um einen Teil des Staatsdefizits zu finanzieren. Das wäre zwar ein Tabubruch – Nationalbanken sind eigentlich nur dazu da, das Bankensystem mit Geld zu versorgen -, aber was bleibt den überschuldeten Staaten anderes übrig?
Es gibt nur deshalb keinen grösseren Aufruhr der Kleinsparer, weil es 80 Prozent der Bevölkerung nicht betrifft. Die Hälfte der Schweizer*innen hat keine Ersparnisse, ein weiteres Drittel hat genügend Geld, um den tiefen Zinsen auszuweichen, indem es Immobilien oder Aktienfonds kauft. Nur etwa 20 Prozent sind Kleinsparer und können sich mit ihrem Vermögen weder Immobilien noch andere Anlagen leisten.“ (T. Straumann in Migros-Magazin Nr. 47, 18.11.2019)